FAQ und häufige Vorurteile

Zunächst einmal - Jede Studentenverbindung ist anders: Denn manche Studentenverbindungen sind schlagend (d.h. sie fechten), manche nehmen entweder nur Männer oder nur Frauen auf, manche sind katholisch geprägt usw. und so fort…

Die folgenden Punkte beantworten wir daher nur in Bezug auf unsere Studentenverbindung!

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Was bedeutet der Lebensbund?

Wer sich nach der Zeit als Fux dazu entschließt der Verbindung beizutreten, entscheidet sich dazu sein Leben lang dieser Studentenverbindung anzugehören. Nach seinem Studium wird man in den Alt-Herren-Verband aufgenommen und bleibt weiterhin Mitglied der Verbindung. Und weil lebenslang eine lange Zeit ist, gibt es die Fuxenzeit, in welcher man Einblicke in das Verbindungsleben erhält, um dann bewusst und mit ausreichendem Wissen die Entscheidung treffen zu können, beitreten zu wollen.

Kann ich also nicht mehr austreten, wenn ich nach der Fuxenzeit beigetreten bin?

Natürlich kann man das. Man stellt den Antrag bei den Bundesbrüdern & -schwestern und kann dann aus der Verbindung austreten. Da wir aber den Lebensbund ernst nehmen und die Verbindung nicht als netten Zeitvertreib ansehen, hoffen wir natürlich, dass sich jemand während seiner Fuxenzeit darüber bewusst wird, ob er dabei bleiben möchte - und dann später nicht austritt.

Verbindungen sind Saufvereine.

Wir trinken Bier - ja. Es gibt Trinkspiele - Ja.

Der Konsum von Bier steht allerdings nicht im Mittelpunkt (… manchmal gibt es auch Wein). Es gibt immer die Möglichkeit alkoholfreies Bier oder auch Wasser zu trinken und somit steht es außer Frage, dass man ebenfalls ohne Alkohol ein Teil der Gemeinschaft sein. Ferner wird in Studentenverbindungen, man wird es kaum glauben, auch das gemäßigte Trinken geübt. Durch die gemeinsamen Feste können den Personen, die es ab und zu auch mal übertreiben, Grenzen aufgezeigt werden. Dadurch kann übermäßigem und gesundheitsschädlichem Konsum vorgebeugt werden. Denn seien wir mal ehrlich – Ist es nicht besser sich in einer gemeinschaftlichen & freundschaftlichen Runde vernünftig zu betrinken, statt vor einem Club eine Flasche Vodka oder Sekt vorzuglühen?

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Fuxen sind in Studentenverbindungen die Fußabtreter.

Als Fux wird jemand bezeichnet, der einer Studentenverbindung beitreten möchte. In der Regel ist man zwei Semester lang Fux. In dieser Zeit lernt man die Regeln und die Geschichte der Verbindung kennen - und ja, man muss auch in dieser Zeit bei den Veranstaltungen das Bier austeilen. Der Fux ist kein vollständiges Mitglied, da er sich erst noch dazu entscheiden muss, sobald die Zeit dafür gekommen ist. Das hängt damit zusammen, dass wir den Lebensbund ernst nehmen und sich ein Student erst einmal die Verbindung wirklich anschauen soll, bevor er sich dazu entschließt beizutreten.

Seid ihr schlagend?

Nein. Wir hatten zwar in den 20er Jahren eine kurze Phase, in welcher die St.V. Alemannia schlagend war - aber davon wendeten wir uns schnell wieder ab. Seitdem sind wir ein nicht-schlagender Bund.

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Verbindungen sind doch rechtsradikal!

Dieses Bild von Studentenverbindungen wird vor allem durch die negativen Schlagzeilen in der Presse gestärkt. Und Ja - es gibt vereinzelte Studentenverbindungen in Deutschland und Österreich, die zurecht als rechtsradikal bezeichnet werden!

ABER: Das gilt nicht für alle Studentenverbindungen und ganz bestimmt nicht für uns. Wir setzen uns für Toleranz und Offenheit ein, suchen den Austausch und scheuen uns auch nicht davor unsere Studentenverbindung bei Demonstrationen für eben diese Werte zu vertreten. Wenn eine Person rechtsradikal, ausländer- oder frauenfeindlich ist, wird sie bei uns kein Mitglied werden. Denn von derartigen Weltbildern distanzieren wir uns ganz klar.

Verbindungen sind reaktionär und konservativ.

Uns ist bewusst, dass die Kleidung, die Sprache und Ausdrücke sowie die alten deutschen Volkslieder im 21. Jahrhundert etwas merkwürdig wirken können. Wir singen Lieder, die z.B. Goethe oder Schiller gedichtet haben oder auch bekannte Jäger-, Seemanns - und Studentenlieder. Für uns bedeutet das zu verstehen wie Menschen einmal gedacht & gefühlt haben und welche damit verbundenen Werte heutzutage noch aktuell sind. Zudem sind die meisten Lieder sehr unterhaltsam, weshalb es schade darum wäre.

Zu der lateinischen Sprache, die oftmals bei unseren Veranstaltungen genutzt wird: Latein war die Lehrsprache an den früheren Universitäten. Kein Wunder also, dass die Verbindungsstudenten es übernahmen - und viele Ausdrücke auch eher ironisch verwendet wurden. Wenn man die Aspekte in ihren Kontext setzt fällt auf, dass in Verbindung stets die Balance zwischen Humor und Respekt gesucht wurde und noch wird.

Verbindungsstudenten sind ausländer- und frauenfeindlich.

Kurz und knapp: Wir haben Frauen sowie Mitglieder mit Migrationshintergrund in der Verbindung.

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